Das Gewicht der Schulranzen ist nicht nur am Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium (CSG), sondern bundesweit ein Dauerbrenner, da der von Gesundheitsexperten empfohlene Richtwert von maximal zehn Prozent des Körpergewichts in der Praxis zum Teil um das Mehrfache übertroffen wird. Die massiven Klagen der Eltern und Schüler fanden zumindest im CSG Gehör: Die Schüler der fünften und sechsten Klasse bekommen über den Elternbeirat der Schule zusätzliche Bücher für die Hauptfächer zur Verfügung gestellt. Damit werden die Schulranzen für den täglichen Schulweg um bis zu zwei Kilogramm erleichtert, denn die schuleigenen Bücher können ab sofort zu Hause bleiben. Im Unterricht teilen sich je zwei Schüler eines der neu angeschafften Exemplare, die im Klassenzimmer aufbewahrt werden.
Möglich geworden war diese Aktion durch Sponsoren und viele Geldspenden der betroffenen Eltern. Bevor die Bücher jetzt verteilt werden konnten, musste jedoch viel Vorarbeit geleistet werden: Mit wohlwollender Unterstützung der Schulleitung hatte sich der Elternbeirat des CSG im November 2008 entschlossen, das Problem zu schwerer Schulranzen aktiv anzugehen, obwohl erste Kalkulationen ergeben hatten, dass mit der Anschaffung der benötigten Bücher Kosten von zirka 6000 Euro auf den Elternbeirat zukommen würden.
Nun hieß es, die Aktion „Schwerer Schulranzen“ publik zu machen, die Eltern um Spenden zu bitten, Sponsoren anzusprechen und die Aufbewahrungsschränke in den Klassenzimmern mit Schlössern auszustatten. Auch schulintern wurden Bücher aus Lagerbeständen für die Aktion zur Verfügung gestellt. Dass der Elternbeirat jetzt, knapp drei Monate später, für einen Betrag von 4000 Euro bereits die ersten Bücher anschaffen konnte, erfüllt alle Beteiligten und Betroffenen mit Stolz und Freude. Zahlreiche Eltern halfen begeistert mit, bei einem groß anlegten „Einbindetreffen“ die Neuexemplare mit Schutzfolie zu versehen, denn die Bücher sollen ja immerhin die nächsten Jahre möglichst unbeschadet an die nachfolgenden Klassen weitergereicht werden.
Die praktische Umsetzung liegt jetzt ganz in den Händen der Schüler. Sie müssen zukünftig dafür sorgen, dass die Bücher zum Stundenanfang zügig verteilt und hinterher vollständig eingesammelt werden. Gute Erfahrungen anderer Schulen, die den „Zweiten Büchersatz“ bereits eingeführt haben, stimmen den Elternbeirat diesbezüglich jedoch sehr zuversichtlich. Sobald neue Spendengelder eintreffen, sollen zuerst für die beiden unteren Klassenstufen, langfristig auch für die siebten Klassen weitere zusätzliche Bücher angeschafft werden.
Freuen konnte sich jetzt auch das Sanitätsteam des CSG über den engagierten Elternbeirat des Gymnasiums: Um die Helferinnen und Helfer bei Veranstaltungen besser erkennbar zu machen, hatte dieser die Idee gehabt, eigens für das Sanitätsteam T-Shirts anzuschaffen. Die Gestaltung wurde von Kunstlehrerin Petra Liebl-Osborne mit eine Leistungskurs Kunst übernommen und der Elternbeirat fand in der Germeringer Geschäftswelt Unterstützung: CeWe Color bedruckte die Shirts nicht nur, sondern sponserte sie auch gleich.
Beim Sanitätsteam des CSG, dass Lehrerin Karin Eck leitet, arbeiten derzeit 14 Schülerinnen und Schüler der achten bis 13. Jahrgangsstufe mit, die einen festen Einsatzplan haben und bei kleineren Verletzungen und Unpässlichkeiten im Schulalltag Hilfe leisten. Außerdem ist das „Sani-Team” auch bei Schulveranstaltungen wie Bundesjugendspielen, Abifeienr, Partys, Kultur- und Sportveranstaltungen gefragt.