München ist die am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland, nirgends gibt es – Flaucheridylle hin, Englischer-Garten-Romantik her - weniger Grünflächen, so die Sendlinger Grünen. Der Wohnungsdruck ist enorm, auf frei werdenden Flächen erfolgt häufig eine weitere Nachverdichtung. Drei Viertel der Stadt sind somit zugepflastert, der Anteil der Grünflächen beträgt laut Leibniz-Institut gerade einmal 15 Prozent. Diese Grünräume sind aber dringend notwendig, soll das Leben in Zeiten der Erderhitzung noch erträglich bleiben. Anpassung an die wärmeren Temperaturen tut also Not.
Wie das konkret in den Vierteln Sendling / Sendling-Westpark aussehen könnte, wollen die Grünen vom Ortsverband Sendling am Freitag, 30. Juni, von 16 bis 20 Uhr darstellen. Die Aktion „Stadtgrün - Klimaschutz im Quartier“ zeigt anhand einer ganz alltäglichen Kreuzung, die überall sein könnte, was möglich wäre. An der Passauerstraße, Ecke Johann-Clanze-Straße schaffen die Aktiven vom OV zum zweiten Mal eine grüne Insel und zeigen auf, wie ein überwiegend versiegeltes Areal sich aufheizt und was mehr Grün ausmachen kann. Neben Abkühlung und Klimaresilienz erhöht sich auch die Attraktivität für die Anwohner. Hat sich nunseit letztem Jahr etwas getan? Gibt es Beschlüsse in der Stadtverwaltung? Was
können die Bürger tun? Dazu soll informiert werden.
Die Grünen haben zudem mit einer Architektin in ihren Reihen eine Visualisierung erarbeitet, wie die großflächig von Asphalt geprägte Kreuzung mit wenigen Mitteln begrünt werden könnte. „Die Klimakrise ist Fakt, die Zahl der Hitzetage nimmt auch bei uns in Sendling zu. Jetzt geht es darum, sich anzupassen und zu wappnen. Der Nebeneffekt ist, dass wir mit mehr Grün auch für höhere Lebensqualität sorgen können“, erklärt Mitinitiatorin Maria Hemmerlein, die auch im Bezirksausschuss Sendling-Westpark als Fraktionssprecherin für Klimaschutz und Klimaanpassung kämpft.
Eine weitere Aktion ist am Freitag, 4. August, von 16 bis 20 Uhr am Harras geplant. Mit beiden Aktionen wollen die Grünen die Bürger im Viertel auf die dringliche Problematik aufmerksam machen und mehr Problembewusstsein schaffen.