An diesem Nachmittag hatte die Zukunft in Freiham bereits begonnen. Entlang des Hans-Clarin-Wegs und der Ute-Strittmatter-Straße fuhren Radler mit besonderen Lastenrädern, „Miet mich!“, lockte die Aufschrift eines Lastenrades, das es auch als „Sharing-Angebot“ in Freiham geben soll. Weitere Car-Sharing-Anbieter stellten ihre Fahrzeugflotte vor. Daneben informierten Vereine und Einrichtungen darüber, wie die künftigen Wohngebäude begrünt werden können und wie man Grün in das neue Quartier bringen könne.
Das Stadtteilmanagement Freiham hat den Mobilitäts- und Klimatag organisiert. Vor Ort waren Anbieter von Car-, Bike- und Lastenrad-Sharing sowie eines Buchungssystems als digitale Quartiersplattform, Schließsystem für Gemeinschaftsräume, Co-Working-Plätze und Gästeapartments. Alle sind Teil der Mobilitätsstationen, die Bestandteil der Wohngebäude in Freiham sein sollen.
An einem Stand stellte der Verein „Munich Ways“, eine Untergruppe von „Green City“, seine Radwegvisionen, also Ideen für eine bessere Radwegeverbindung zwischen Freiham, dem Westkreuz und Pasing vor. „Wir sind alle Straßen abgefahren“, berichtete Wolfgang Bösing. Gute Radwege wurden „grün“ markiert, wenn es mittelgut war, gab es eine „gelbe Karte“, schlechte Verbindungen wurden mit „rot“ gekennzeichnet. Kritik äußerte er an dem lückenhaften Radschnellweg: „Das möchten wir ändern“, versicherte Bösing. Dafür müssten bauliche Maßnahmen eingeleitet werden. Auf einer Landkarte hatten die Vereinsmitglieder eine Holzbrücke als Modell angefertigt, um eine Lösung des Problems zu demonstrieren. Der Gedanke einer Brücke habe es schon lange gegeben, er sei jetzt wieder aufgegriffen worden, so Bösing. Die Brücke für Radler und Passanten mit den Rampen würde etwa 225 Meter lang sein, eine Durchfahrtshöhe von 3,80 Metern haben und wäre je nach Ausführung zwischen fünf und 6, 50 Meter breit. Sie würde über die Pferdekoppel der Kinder- und Jugendfarm führen. Anschließend sollte die Albert-Camus-Straße zur Einbahnstraße werden, mit der Richtungsfreigabe für die Radler. Der Maßnahme müssten allerdings einige Bäume weichen. Als Ersatz könnten Bäume entlang der östlichen Rampe gepflanzt werden, erklärte Bösing.
Nebenan stellten die Mitarbeiter von Scouter-Carsharing ihr Angebot vor. Sie haben für ein Bauprojekt der Gewofag die Ausschreibung für eine Mobilitätsstation gewonnen. Drei Fahrzeuge sollen als Leihfahrzeuge dort abgestellt werden. „Wir wollen in Freiham aber mindestens drei Stationen eröffnen“, so die Initiatoren, die seit 2020 in München tätig sind. Auch die Car-Sharing-Anbieter „Statt Auto“ waren vor Ort und erklärten, wie Autos an den Standorten im 22. Stadtbezirk ausgeliehen werden können und wer wollte, konnte ein Lastenrad ausprobieren.