Veröffentlicht am 15.12.2009 12:36

Tram bleibt Zankapfel

So viel steht schon fest: Die Tram wird durch Pasing eine eingleisige Runde zum Bahnhof drehen und auf der Landsberger Straße wieder in Richtung Stadtmitte fahren. (Foto: pi)
So viel steht schon fest: Die Tram wird durch Pasing eine eingleisige Runde zum Bahnhof drehen und auf der Landsberger Straße wieder in Richtung Stadtmitte fahren. (Foto: pi)
So viel steht schon fest: Die Tram wird durch Pasing eine eingleisige Runde zum Bahnhof drehen und auf der Landsberger Straße wieder in Richtung Stadtmitte fahren. (Foto: pi)
So viel steht schon fest: Die Tram wird durch Pasing eine eingleisige Runde zum Bahnhof drehen und auf der Landsberger Straße wieder in Richtung Stadtmitte fahren. (Foto: pi)
So viel steht schon fest: Die Tram wird durch Pasing eine eingleisige Runde zum Bahnhof drehen und auf der Landsberger Straße wieder in Richtung Stadtmitte fahren. (Foto: pi)

Nach den Worten des Oberbürgermeisters Christian Ude erlebt die Tram gerade eine Renaissance. Er freute sich im Zusammenhang mit der Streckenverlängerung der Linie 23 in den Norden von München darüber, dass seine Stadt diesen Trend nicht verpasst habe und kräftig in die Tram als innerstädtisches Fortbewegungsmittel investiere.

Nächstes großes Projekt ist die Anbindung des Pasinger Bahnhofs an das Tramnetz. Im Zuge der Verkehrsberuhigung in der Bäcker- und der Gleichmannstraße wird dort ab 2013 die Linie 19 eingleisig eine Schleife zum Bahnhof drehen. Im Bezirksausschuss sorgten die Pläne wieder für heftige Diskussionen.

„Wir wollen klarstellen, dass die Pläne nicht von CSU und FDP mitgetragen werden“, betonte CSU-Fraktionsvorsitzender Frieder Vogelsgesang. „Unabhängig davon, dass wir die Tram nicht als zeitgemäßes Transportmittel sehen, werden die Vorstellungen einer Verkehrsberuhigung mit Tram und mit den Bussen niemals verwirklicht werden können“, so Vogelsgesang weiter. „Das ist eine Farce!“

Weiterführung noch unklar

Arne Petersen, Verantwortlicher für strategische Planungsprojekte bei den Stadtwerken München (SWM), beschrieb das weitere Vorgehen indes so: „Für die Verlängerung der Tram zum Pasinger Bahnhof sind bereits alle Vorkehrungen getroffen. Bis Ende 2013 können wir die längere Strecke in Pasing versprechen.“

Doch im Zuge der Freiham-Planung will München die Tram weiter in Richtung Westen führen. „Ziel ist die städtebauliche Einbindung der Tram und vor allem die Freihaltung der geplanten möglichen Trassenstrecken im neuen Siedlungsgebiet“, erklärte Petersen. Dafür plane die Stadt ein Wettbewerbsverfahren im nächsten Jahr. „Wir müssen jetzt schon mal vordenken, auch wenn die Streckenführung erst in ein paar Jahren entschieden werden wird und die endgültige Realisierung nicht vor 2018 passieren kann“, so Petersen.

Nach Vorstellungen der SWM könnte die Tram in drei Abschnitten verlegt werden. „Ganz klar hat der erste Teilabschnitt bis zum S-Bahnhof Freiham Priorität.“ Ab Pasing Bahnhof führe die Tram über Westkreuz und Aubing nach Freiham. „Auch wenn die Linienführung in den Zwischenbereichen noch nicht hundertprozentig entschieden ist“, gab Petersen an.

Warum keine U-Bahn?

Für die FDP und CSU im BA war dies Anlass zu heftiger Kritik. „Was ist das für ein Schmarren, die Trasse parallel zur S-Bahn laufen zu lassen“, wetterte Stadträtin und BA-Mitglied Christa Stock (FDP). Diese Parallelität hätte überhaupt keine Berechtigung. „Warum kommt nicht gleich die U-Bahn, wo sowieso noch keine Besiedelung stattgefunden hat.“ Das sei momentan der günstigste und billigste Zeitpunkt für einen U-Bahnbau.

Auch die CSU stimmte ein. „Es ist abstrus, dass dieses Umsteigen von oberirdischem Schienenverkehr zu oberirdischen Schienenverkehr geplant wird“, unterstrich Vogelsgesang. „Wir sind gegen eine Streckenführung bis Bahnhof Pasing. Doch die Tram noch weiter zu planen, ist völlig unverantwortlich.“

Schließlich müsse dann die Kreuzung Kafler-/Lortzingstraße für die Tram frei geräumt werden. Nach Vogelsgesangs Worten wäre das eine Katastrophe. „Und auch die Bodenseestraße eignet sich überhaupt nicht dafür.“ „Diese ganze Bastelei ist ein Hirngespinst, das man nicht durchgehen lassen sollte“, meinte Stock entschieden.

Für die nächste Zeit plant nun der BA eine gemeinsame Sitzung mit dem BA in Aubing, um sich über Abwägungen mit anderen Verkehrsmitteln und über eine eventuelle Tramtrasse von Pasing durch Aubing nach Freiham abzustimmen.

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