Was „sichtbar ist und werden wird“, so beschrieb Reinhold Petrich, Stadtteilmanager in Freiham, das Ziel der Freiluft-Ausstellung im Grünband an der Grete-Weil-Straße. In der kleinen Grünanlage stehen zwölf Bauzaunbanner, auf denen die Pläne und Entwürfe der Bauherren für ihre Grundstücke im ersten Realisierungsabschnitt sowie städtische Bauprojekte skizziert sind. „Man ist schließlich neugierig, was kommt da hin? Wie sieht es mal aus?“, freute sich BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel bei der Einweihung.
Die Ausstellung gibt Antworten und macht die Planungen sichtbar. Bei der Eröffnung spielte der Sänger „Nas“ aus Kiew, es gab heiße Getränke und Möglichkeiten mit den Vertretern des Stadtteils zu diskutieren. Vor drei Jahren hatte es bereits eine ähnliche Open-Air-Ausstellung gegeben. Damals gab es im ersten Realisierungsabschnitt 200 Wohnungen und 500 Einwohner. „Heute hat sich die Zahl verzehnfacht“, wusste Maria Graf vom Planungsreferat bei der kleinen Einweihungsfeier. Nun bewohnen etwa 5.000 Einwohner die 2.000 Wohnungen und es geht rasant weiter. Die „enorme Dynamik im Aufbau“ und den Wandel von der abstrakten Skizze bis zum konkreten Gebäude können die Bewohner nun anhand der Pläne auf den Ausstellungsbannern verfolgen. 24 unterschiedliche Bauprojekte werden beschrieben. Das größte ist die Projektentwicklung Isaria mit 332 Wohnungen. Es bildet quasi das „Entrée“ zum neuen Stadtteil. Vom etwa 62 Meter hohen Turm wird man einen Alpenblick haben. Das kleinste ist ein Progeno-Projekt mit 30 Wohnungen. Bei allen Bauvorhaben wird auf den Bannern die Architektur und die geplante Nutzung beschrieben. Außerdem gibt es den Punkt „Mehrwert für den Stadtteil“. Das sind beispielsweise Kitas, betreute Wohngruppen, Geschäfte, öffentlich zugängliche Innenhöfe, Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing und E-Ladestationen, Nachbarschaftstreff, Bibliothek, Kulturzentrum, Dorfplatz und anderes.
Trotz der vielen Geschossbauten, die die ehemaligen Freihamer Wiesen in eine Betonlandschaft zu verwandeln scheinen, versicherte Graf, dass Klimaschutz ein großes Thema im Neubaugebiet sei. Es werde nach den Schwammstadtkriterien gebaut. Es gebe beispielsweise keine Tiefgaragen. „Deswegen können wir Großbäume pflanzen“, so Graf. Deren Wurzeln könnten sich nach unten ungestört ausbreiten.
Dank spezieller Versickerungsmaßnahmen könnte Regenwasser gespeichert werden, so dass das Wasser nur langsam versickert und dadurch Kühle abgibt. Außerdem schwärmte Graf von den „offenen Einkaufsmöglichkeiten“. Statt in einer Shopping-Mall liegen die Geschäfte an den Straßen. „Man kann einkaufen und durch den Stadtteil schlendern“, freute sich Graf.
Die Ausstellung bleibt bis Ende Januar. Am 19. Januar 2024 gibt es eine Führung durch Freiham. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Eingang des Gesundheitszentrums am Bahnhof Freiham, Hans-Stützle-Straße 20. Anmeldung unter freiham@mgs-muenchen.de.