Mobilität für alle! Das fordert der Laimer Bezirksausschuss. Auf Antrag von Alexandra Gassmann (CSU) soll die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ihr Angebot flexibler gestalten. So solle künftig verhindert werden, dass bestimmte Gruppen ausgegrenzt werden. Der Stadtrat soll bei der MVG darauf hinwirken, dass die Zeitbeschränkung zwischen 6 und 9 Uhr für die „Isar-Card S“ aufgehoben wird. Gleichzeitig sollen Inhaber eines München-Passes – ihn erhalten Münchner, die von der Stadt Hilfe zum Lebensunterhalt bekommen – weiterhin auch Einzelfahrscheine erwerben können; ein Angebot, das die MVG abschaffen will.
Die Sperrzeiten von 6 bis 9 Uhr bei der „Isar-Card S“ benachteiligten besonders Schüler und Auszubildende. Sie müssten in aller Regel vor 8 Uhr die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, argumentiert Gaßmann. Das mache im Vergleich zum normalen Schülerausweis 15,10 Euro aus. Peter Stöckle, Vorsitzender der CSU-Fraktion, führt überdies an, auch Ein-Euro-Jobber müssten meist vor 8 Uhr ihren Job antreten. Die „Isar-Card S“ nütze ihnen also in der jetzigen Form nichts, weil sie erst ab 9 Uhr gelte.
Die Armut habe in jüngster Zeit stark zugenommen; deshalb seien Rentner und Familien besonders benachteiligt, wenn die Einzelfahrfahrkarten für München-Pass-Inhaber abgeschafft würden. Gerade sie nutzten den öffentlichen Nahverkehr nur vereinzelt, begründet Gaßmann einen weiteren Antrag zu den Sozialtickets. Ein Monatsticket sei für sie ebenso wie für andere Berechtigte zu teuer. Gaßmann: „Dies wäre in meinen Augen auf jeden Fall das richtige Zeichen, um Mobilität für alle zu gewährleisten und einige nicht von vornherein auszugrenzen.“ Das Gremium unterstützte die Initiative der CSU-Fraktion einstimmig.