In einem erwartet engen Spiel trennte sich der TSV 1860 München vor 7.500 erlaubten Zuschauern im Ostseestadion etwas glücklich 1:1 (0:1) vom F.C. Hansa Rostock. Sechzigs Trainer Michael Köllner fand: "Bei beiden Mannschaften hat man gesehen, dass sie ihr Handwerk im Zweikampf verstehen in einem robusten Spiel. Der Schiedsrichter hat alle Hände voll zu tun gehabt." Die hitzige Begegnung erregte die Gemüter der Gastgeber, die eine Viertelstunde vor Schluss vergeblich einen Handelfmeter reklamierten.
Rostocks Übungsleiter Jens Härtel haderte schwer mit der Punktteilung: "Aufgrund der Chancen wären wir der verdiente Sieger gewesen." Die früheren Bundesligisten starteten energisch in die Partie. Die größte Chance für die Münchner bot sich nach einem gelungenen Steilpass von Phillipp Steinhart. Stefan Lex lief der Abwehr der Norddeutschen davon, doch seinen Torabschluss am Fünfmeterraum klärte der zurückgeeilte Sven Sonnenberg mit letzter Kraft zur Ecke (12. Min.). Köllner sah seine Mannschaft im Vorteil: "Die ersten 20 Minuten waren das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben." Doch auch die Gastgeber hatten durch Pascal Breier (17. und 30. Min.) ihre Möglichkeiten.
Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff mussten die Gäste verletzungsbedingt wechseln. Daniel Wein hatte einen Schlag auf den Oberschenkel abbekommen und humpelte vom Feld. Für ihn kam der Ex-Rostocker Dennis Erdmann ins Spiel. Kurz darauf durfte sich der Defensivspezialist als Torschütze feiern lassen. Ein raffiniert geschlagener Eckball von Richard Neudecker auf den ersten Pfosten erreichte Erdmann, der das Leder mit dem Kopf hoch in der kurzen Ecke zur 1:0-Pausenführung versenkte (42. Min.).
Nach dem Seitenwechsel brauchten die Hanseaten nicht lange, um zum Ausgleich zu kommen. Neuzugang Bentley Baxter Bahn traf von der Strafraumgrenze unhaltbar für Löwen-Schlussmann Marco Hiller per Flachschuss zum 1:1 (51. Min.). Die Giesinger sahen sich in der Folge zunehmend in die Defensive gedrängt. Eine Viertelstunde vor dem Ende protestierten die Hausherren energisch. Nach einer Hereingabe per Freistoß war Hiller im Gedränge nicht an den Ball gekommen – Breier schoss aus zehn Metern auf das verwaiste Tor, doch Dennis Dressel rettete auf der Linie. Die Rostocker wollten erst den Ball im Tor gesehen haben, dann reklamierten sie ein vorangegangenes Handspiel von Stephan Salger. Schiedsrichter Konrad Oldhafer tauschte sich minutenlang mit beiden Assistenten aus, danach entschied er sich das Spiel mit einem Einwurf fortzusetzen – Glück für die Gäste.
Die letzten zehn Minuten bestritten die Löwen in Unterzahl. Nach einem Foulspiel hatte der bereits Gelb verwarnte Steinhart Gelb-Rot gesehen (82. Min.). Als auch die fünfminütige Nachspielzeit torlos überstanden war, atmete Köllner durch: "Wir haben uns aber mit allen Mitteln gewehrt und super als Mannschaft verteidigt. Am Ende sind wir hochzufrieden mit dem Punkt." Bereits am Mittwoch, 21. Oktober, empfängt der TSV 1860 München um 19 Uhr im heimischen Grünwalder Stadion den stark in die Saison gestarteten Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Die Begegnung auf Giesings Höhen findet ohne Zuschauer statt. (as)