Veröffentlicht am 25.10.2023 00:00

Mit Leben füllen


Von Elisabeth Schönberger
In Bayern zählt der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) zu den seltenen Amphibienarten. Die Gründe hierfür sind unter anderem auf die Zerstörung seiner Lebensräume zurückzuführen. (Foto: Ralf Donat)
In Bayern zählt der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) zu den seltenen Amphibienarten. Die Gründe hierfür sind unter anderem auf die Zerstörung seiner Lebensräume zurückzuführen. (Foto: Ralf Donat)
In Bayern zählt der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) zu den seltenen Amphibienarten. Die Gründe hierfür sind unter anderem auf die Zerstörung seiner Lebensräume zurückzuführen. (Foto: Ralf Donat)
In Bayern zählt der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) zu den seltenen Amphibienarten. Die Gründe hierfür sind unter anderem auf die Zerstörung seiner Lebensräume zurückzuführen. (Foto: Ralf Donat)
In Bayern zählt der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) zu den seltenen Amphibienarten. Die Gründe hierfür sind unter anderem auf die Zerstörung seiner Lebensräume zurückzuführen. (Foto: Ralf Donat)

Rund eineinhalb Kilometer nördlich von Wörthsee haben Vertreterinnen und Vertreter der Heinz Sielmann Stiftung, der Margarete-Ammon-Stiftung, der Bayerischen Staatsforsten sowie der Unteren Naturschutzbehörde den Beginn eines neuen Amphibienschutzprojekts verkündet. Die Verantwortlichen erläuterten die geplanten Maßnahmen und präsentierten eine neu erstellte Informationstafel. Diese wird an einer der Projektflächen aufgestellt und klärt über das Projekt und die damit verbundenen Toteislöcher auf.

Einfach, aber effektiv

Ein bereitstehender Bagger hat nun seine Arbeit aufgenommen und wird auf der Projektfläche verlandete Toteislöcher – also entstandene Senken aus der Folge von Gletschereisschmelzen – wieder freilegen. Dazu werden die Toteislöcher von unerwünschtem Bewuchs und Schlamm befreit und stellenweise bis zu der Wasser zurückhaltenden Lehmschicht ausgehoben. Eine Tiefe von eineinhalb Metern ist mindestens erforderlich, soll das Gewässer zum Beispiel von Kammmolchen angenommen werden.

Gleichzeitig wird anfallender Ast- und Strauchschnitt neben den freigelegten Toteislöchern zu kleinen Wällen angehäuft und mit dem entnommenen Erdaushub bedeckt. Auf diese Weise entstehen hügelartige Strukturen mit Hohlräumen im Innern, die den Amphibien zur Überwinterung dienen. In relativ kurzer Zeit und wenigen Arbeitsschritten werden so strukturreiche Kleingewässer geschaffen, die den unterschiedlichen Ansprüchen der Frösche, Kröten, Molche, Salamander und Unken genügen.

Wertvolle Lebensräume

Andreas Nemetz, Leiter des Projektbüros der Heinz Sielmann Stiftung in Bad Tölz, sagt über das Projekt: „Wir wollen für naturnahe Flächen sorgen, die Amphibien nicht nur ideale Lebensbedingungen bieten, sondern ihnen auch die wichtige Möglichkeit geben, zwischen den einzelnen Lebensräumen gefahrlos hin und her zu wandern.“ Auf die Erfolgsaussichten angesprochen antwortet Nemetz: „Ich schätze die Erfolgschancen als recht hoch ein. Ähnliche Projekte in der Region haben bereits gezeigt, dass wiederhergestellte Toteislöcher von gefährdeten Arten wie der Gelbbauchunke oder dem Kammmolch als Laichgewässer gut angenommen werden. Außerdem haben wir mit dem Amphibienbeauftragten des Landkreises Starnberg, Reinhard Maier, einen Projektpartner gewonnen, der langjährige Erfahrung mit vorgelagerten Entlandungsmaßnahmen mitbringt.“

Negativtrend umkehren

Mit dem Gemeinschaftsprojekt wollen die Heinz Sielmann Stiftung und die Margarete-Ammon-Stiftung dem anhaltenden Negativtrend bei den Bestandszahlen der Amphibien in Bayern entgegenwirken. Dafür sollen in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Akteuren – wie den Bayerischen Staatsforsten – vorhandene Laichgewässer und Biotope wieder aufgewertet, instandgesetzt oder neu angelegt werden.

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