Auf einer gemeinsamen Info-Veranstaltung von Industrie- und Handelskammer (IHK), Baureferat und Stadtwerke (SWM) stellten die verantwortlichen Projektleiter Thomas Prein (SWM) und Richard Bartl (Baureferat) die nächsten Baustellen im Rahmen der „Städtischen Fernwärmeoffensive bis 2014“ vor.
Während dieser sollen die großen Fernwärmeversorgungszentren im Norden und Süden der Stadt miteinander verbunden und weiter Richtung Freiham gezogen werden. Teilstück des Weges ist nun zwangsläufig Pasing. Die Anlieger der Planegger und Landsberger Straße sowie des Gebietes um den Manzinger Weg waren bereits vorgewarnt.
Doch auch in die Gleichmann- und Bäckerstraße kommen heuer schon statt erst 2012 die dicken Fernwärmerohre. Jeweils für drei Monate sind die einzelnen Straßen von den Verlegearbeiten betroffen und nur einspurig befahrbar. In der Bodenseestraße und dem Manzinger Weg wurden die Baustellen bereits eingerichtet.
„Unsere Baustellen sind zum einen bestimmt durch die Heizungsperiode – da können wir keine Leitungen verlegen“, warb Prein um Verständnis. Zum anderen müssten sich die SWM nach dem straffen Zeitplan des Trambahnbaus richten. Da die Tram schon im nächsten Jahr in die Bäcker- und Gleichmannstraße komme, bliebe für die SWM nur noch 2010 übrig, erklärte er. Außerdem werde 2011 der neue Busbahnhof gebaut, so Bartl. „Da müssen die Umleitungen gewährleistet sein.“
Auf die Frage der Händler, warum die extra Baustellen im Pasinger Zentrum erst vier Wochen vor Baubeginn bekannt gemacht würden, räumte Prein ein: „Es war lange nicht klar, dass auch in diesem Gebiet Fernwärme verlegt werden soll. Da hat es sicher ein paar Planungsfehler gegeben.“ Und Bartl ergänzte: „Es sind sehr viele unterschiedliche Dinge, die zusammen greifen müssen. Da passieren leider auch Überschneidungen.“
Eine Werbung für die Fernwärme („ökologisch, sauber und zukunftsweisend, innovative Kraft-Wärme-Kopplung und vom Stadtrat flächendeckend gefordert“, so Prein) wollten die rund 50 versammelten Einzelhändler allerdings nicht hören. „Wir kämpfen um unsere Existenz. Die jetzt vorgezogenen zusätzlichen Baustellen bedrohen uns. Diese Sorgen müssen Sie mitnehmen“, sprach Adrian Schneider den anwesenden rund 50 Pasinger Gewerbetreibenden aus dem Herzen.
„Wenn die zwei Hauptgeschäftsstraßen für zwei Jahre Baustelle sind, ist das schlicht der Super-Gau für uns“, ergänzte er. Zu den für die Händler schwer verständlichen Maßnahmen zähle zum Beispiel das Aufreißen der eben geteerten Gleichmannstraße. „Wir sind sehr, sehr enttäuscht”, so Schneider.
Die Gewerbetreibenden forderten klare Absprachen, einen exakten Bauzeitplan und einen verbindlichen Ansprechpartner, um den Schaden, die Umsatzeinbußen und Geschäftseinschränkungen so gering wie möglich zu halten.
„Wir nennen Ihnen die Verantwortlichen, die Sie immer vor Ort erreichen können“, versprach Joseph Seybold von der IHK. Auch Absprachen, wie Werbung auf den Bauzäunen, könnten stets besprochen werden. Er werde jeder einzelnen Sorge nachgehen. „Rühren Sie sich, ich versuche zu helfen.“
Einigen konnten sich die Anwesenden darauf, dass die Zufahrten sowie Gehwege immer zugänglich gehalten würden. „Darauf haben Sie unser Wort“, so Prein. Außerdem würde man versuchen, Parkplätze möglichst unproblematisch zur Verfügung zu stellen.
Was die drei allerdings nicht regeln können, sei der Verkehr. „Das liegt im Verantwortungsbereich des KVR“, so Bartl. Allen schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit mit dem KVR zum Trotz werde bei den Rohrverlegungen auf weitgehend unbürokratische Arbeitsweise des KVR gedrungen. Prein: „Mehr können wir nicht sagen.“
Die aktuellen Baupläne inklusive Bauzeiten stehen auf der SWM-homepage unter http://www.swm.de/de/produkte/mfernwaerme/pasing-aubing.html zur Ansicht bereit.