„Ihr helft uns mit Eurem Interesse an der Geschichte!“, rief Friedrich Schreiber, Begründer des Vereins gegen Vergessen e.V. im Würmtal. In dieser Funktion initiierte er das Projekt „Planegg unterm Hakenkreuz“, das fortan vom Leistungskurs Geschichte am Feodor-Lynen-Gymnasium (FLG) in Planegg unter Mithilfe des Gemeindearchivs bearbeitet wird.
„Ich bin begeistert von so vielen neugierigen jungen Menschen, die sich alle mit diesem wichtigen Thema beschäftigen möchten und somit gegen das Vergessen arbeiten“, freute sich Schreiber. Schulen stünden in seinem Verein ohnehin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn es gelte „den Stab der Geschichte“ weiterzureichen. Da habe es nahe gelegen, der Fachschaft Geschichte im FLG dieses große Thema zu unterbreiten.
„Wir sind nicht an Enthüllungsstories oder Namen interessiert, sondern möchten Daten, Entwicklungen und Strukturen aufzeigen“, erklärte Christian Schulz, Fachbereichsleiter Geschichte und gleichzeitig Leiter des Leistungskurses. Er betonte, dass sich niemand ein Urteil anmaße aus der „sicheren Schlaumeierperspektive von heute“. Seine Schüler stimmten dem zu, als sie erläuterten, warum sie sich für das Thema Nationalsozialismus begeisterten.
Zum einen möchten sie wissen, „was damals wirklich in der Gemeinde vorgefallen ist“, „wie die Leute sich verhalten haben“ oder auch „wie jüdische Familien in Planegg gelebt haben“. Zum anderen sehen sie die „einmalige Chance an ganz seltene Dokumente ranzukommen und mit diesen zu arbeiten“.
Als fachliche Betreuerin wird den Schülern die Gemeindearchivarin Erika Klemt zur Verfügung stehen. Archivmaterial sei alles andere als bloßes Papier, dahinter stünden Menschen und Schicksale, appellierte Klemt. Jeder Teilnehmer am Kurs müsse auch kriminalistisches Gespür mitbringen, denn es komme auf gute Recherche und Interviews an und die Fähigkeit, Schlüsse zu ziehen. „Große Politik fängt immer im Kleinen an. Diese Zusammenhänge werden Sie schnell erkennen“, war sich Klemt sicher.
Der Archivarin ist es zu verdanken, dass die Schüler ihre Arbeiten im Bayrischen Staatsarchiv, dem Münchner Stadtarchiv und dem Gemeindearchiv führen können. Außerdem sorgte Klemt für einen Einführungskurs in die Sütterlinschrift.
Schulleiterin Brigitte Schmid-Breining sieht das wissenschaftliche Arbeiten mit Archivmaterial als etwas ganz Wunderbares für die Schüler. „Das Leiden, aber auch der Aufbau nach dem Krieg darf nicht vergessen werden. Mit Eurer Arbeit helft Ihr, die Traditionen und Erinnerungen in unserer Gemeinde aufrecht zu halten.“ Sie wünschte, dass den Schülern „die Arbeit nicht nur lästig ist, sondern ganz viel bringt. Hängt Euch da rein!“
Alle erdenkliche Hilfe werden die Jugendlichen von Seiten der Gemeinde bekommen, versprach Bürgermeisterin Annemarie Detsch. Sie hat sich deshalb auch entschieden, als Schirmherrin des Projektes zu fungieren. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass die jungen Menschen den Bezug zu dieser Zeit bekommen“, meinte sie, „weil noch Zeitzeugen aus eigenem Erleben berichten können.“
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